16.04.2024, 09:10 Uhr
Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise bleiben unter Spannung - Heizölpreise zum Start wenig verändert
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten sind trotz des Angriffs des Iran auf Israel zum Wochenstart relativ stabil geblieben, die Stimmung bleibt dabei aber angespannt. Bei den Heizöl-Notierungen wird es heute zum Start aller Voraussicht nach zu keinen größeren Veränderungen kommen.

Aktuell stehen die Juni-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 90,70 US-Dollar pro Barrel, eine Tonne Gasöl zur Lieferung Mai kostet zur Stunde 824 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar nochmals leicht zurück und wird heute Morgen zu Kursen um 1,0620 US-Dollar gehandelt.

Die Gewaltspirale im Nahen Osten ist im Gange und leider sieht es derzeit nicht danach aus, als dass Israel den mehr oder weniger missglücken Angriff des Iran zum Anlass nehmen könnte, etwas Druck aus dem Kessel zu nehmen. Premierminister Netanyahu hat gestern binnen 24 Stunden zum zweiten Mal sein Kriegskabinett zusammen gerufen und eine Gegenreaktion angekündigt. Wie und wann diese erfolgen wird, ist derzeit das große Thema, nicht nur unter den Ölhändlern. 
Die Rohölpreise haben sich bislang jedoch erstaunlich stabil gezeigt, was natürlich auch an der Tatsache liegt, dass der iranische Angriff von Samstag auf Sonntag erfolgt ist und die Börsen in dieser Zeit geschlossen waren. Der geringe Schaden auf israelischer Seite hat die Märkte vorerst beruhigt, die Stimmung bleibt aber angespannt.
Alle anderen Themen werden derzeit kaum oder nur gering beachtet. So die heute Morgen veröffentlichten chinesischen Konjunkturdaten, die gemischt ausgefallen sind. Während das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal überraschend deutlich um 5,3 Prozent gestiegen ist, erreichten die Einzelhandelsumsätze per März nur ein Plus von 3,1 statt 5,1 Prozent. Auch die Industrieproduktion enttäuschte mit einem Zuwachs von nur 4,5 Prozent. Die Erwartung lag hier bei 5,4 nach 7 Prozent im Vormonat. 

Am Devisenmarkt bleibt die spannende Frage, ob und wann die US-Notenbank die Zinsen senken wird. Mittlerweile gibt es sogar Zweifel, ob es in diesem Jahr überhaupt zur Zinswende kommen wird. Die gestern veröffentlichten robusten Einzelhandelsumsätze bestärkten dies. Entsprechend blieb der Euro im Vergleich zur Ölwährung US-Dollar auch gestern leicht unter Druck.

Die Heizölpreise hierzulande werden nach diesen Vorgaben heute stabil bis etwas fester in den Tag starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht Aufschläge in einer Größenordnung von rund einem halben Cent pro Liter erwarten. Die übers Wochenende deutlich angestiegene Nachfrage ging gestern zwar etwas zurück, das Interesse am Heizölkauf bleibt aber angesichts der unsicheren Lage im Nahen Osten verständlicherweise groß.