Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten streben weiter unbeirrt nach oben und bauen die Langzeithochs immer weiter aus. Gleichzeitig verliert der Euro an Wert, sodass die Heizöl-Notierungen leider auch heute wieder mit empfindlichen Aufschlägen in den Tag starten werden.
Aktuell stehen die April-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 64,95 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 61,60 Dollar. Der Euro muss im Vergleich zum US-Dollar weitere Verluste hinnehmen und wird heute Morgen nur noch zu Kursen um 1,2045 US-Dollar gehandelt.
Seit Anfang November haben sich die Rohölpreise der Sorte "Brent" um sage und schreibe 75 Prozent verteuert und in den letzten Tagen hat sich dabei der Preisauftrieb sogar noch beschleunigt.
Neben der Hoffnung auf ein baldiges Ende der Corona-Pandemie, der in Folge ingesamt optimistischen Stimmung an den internationalen Finanzmärkten und der Förderkürzungen durch die organisierten Ölförderländer, treibt die extreme Kältewelle in den USA die Futures zuletzt immer weiter nach oben. Mittlerweile geht man davon aus, dass hier am Markt rund 4 Millionen Barrel pro Tag fehlen, also knapp 40 Prozent der US-Ölförderung. Eine Entspannung der Lage ist zumindest vor dem Wochenende nicht in Sicht.
Auch die US-Ölbestandsdaten, die in dieser Woche noch nicht von den Wetterkapriolen beeinflusst sind, fielen erneut bullish, also preistreibend aus. Das American Petroleum Institute (API) vermeldete gestern nach Börsenschluss einen Rückgang von in Summe 6,2 Millionen Barrel, während hier vor allem der starke Rückgang bei Rohöl von 5,8 Millionen Fass ins Auge stach. Heute Nachmittag werden die wesentlich einflussreicheren und detaillierteren Zahlen des Department of Energy (DOE) veröffentlicht.
Erneut also leider keine guten Vorgaben für den österreichischen Inlandsmarkt, wo die Heizölpreise auch heute wieder mit deutlichen Aufschlägen in den Tag starten werden. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von gut einem halben Cent pro Liter erwarten. Die Verbraucher zeigen sich angesichts der Preisentwicklung der letzten Wochen und Monate enttäuscht und treten wieder in den Käuferstreik. Hinzu kommen in den nächsten Tagen frühlingshafte Temperaturen, sodass die Kapazitäten im Heizölhandel auch in nächster Zeit nur sehr schwach ausgelastet bleiben.
Die Ölpreise haben gestern in der zweiten Tageshälfte den Rückzug angetreten und sind auf Tagestief aus dem Handel gegangen. In Folge starten heute auch die Heizöl-Notierungen hierzulande mit leichten Abschlägen.
Die Ölpreise zeigen sich im Tagesvergleich kaum verändert, während der Euro am Devisenmarkt Verluste hinnehmen muss. In logischer Konsequenz werden die Heizöl-Notierungen hierzulande mit weiteren Aufschläten in den heutigen Handelstag starten.