Marktbericht vom 28.08.2023
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben am Freitag wieder angezogen, vor allem die Gasöl-Futures. Besonders hier dominieren die Sorgen vor einem sich weiter verknappenden Angebot, sodass auch die Heizöl-Notierungen hierzulande zum Wochenstart klar nach oben tendieren.
Aktuell stehen die Oktober-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 84,60 US-Dollar pro Barrel, eine Tonne Gasöl zur Lieferung September kostet zur Stunde 953 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar etwas erholen und wird heute Morgen zu Kursen um 1,0810 Dollar gehandelt.
Auch wenn am Ölmarkt zuletzt immer wieder auch die Nachfrageentwicklung kritisch betrachtet wurde, lässt die Sorge vor einer Angebotsverknappung weiterhin wenig Spielraum nach unten. Die Rohöl- und vor allem aber die Gasölpreise haben zuletzt sogar wieder angezogen.
Die Fakten liegen hier mit der Förderreduzierung von Saudi-Arabien und der OPEC+ klar auf dem Tisch, während über eine schwächere Ölnachfrage mehr oder weniger spekuliert wird. Exemplarisch ist hier Indien zu sehen, dessen Ölverbrauch in diesem Jahr bislang um über fünf Prozent auf ein Rekordhoch angestiegen ist, einige Analysten hier nun aber eine Verlangsamung sehen. Gleiches gilt für China, wo sich das Wirtschaftswachstum zuletzt deutlich verlangsamt hat.
Gleichzeitig fehlen aber immer noch die Lieferungen von rund 0,4 Millionen Barrel pro Tag aus dem Kurdengebiet im Nordirak, auch wenn hier mittlerweile intensiv zwischen Bagdad und Ankara verhandelt wird. Auch die Zahl der aktiven US-Bohranlagen geht weiter permanent zurück. In der vergangenen Woche meldete Baker Hughes eine Reduzierung um weitere 8 auf nun nur noch 512 Einheiten. Zu Jahresbeginn waren noch deutlich mehr als 600 Anlagen in Betrieb. Ein weiterer wichtiger Faktor im Bezug auf das verfügbare Ölangebot dürfte wie jedes Jahr wieder die nun beginnende Hurrikan-Saison sein. Ein am Freitag gemeldeter Brand in einer Raffinerie in Louisiana sollte hingegen nur kurzzeitig Auswirkung auf das Börsengeschehen gehabt haben.
Am Devisenmarkt gab es trotz des Notenbanktreffens und der Reden von Jerome Powell und EZB-Chefin Christine Lagarde keine größeren Bewegungen. Im Wesentlichen brachten diese keine neuen Erkenntnisse. Wichtige Konjunkturdaten diesseits und jenseits des Atlantiks fielen schlecht aus und neutralisierten sich dabei gegenseitig.
Die Heizölpreise hierzulande werden nach diesen Vorgaben leider mit weiteren Aufschlägen in die neue Handelswoche starten und somit das höchste Niveau seit Februar erreichen. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von rund einem Cent pro Liter erwarten. Dies bei einer weiterhin recht schwachen Nachfrage, was sich aber wohl schon bald ändern dürfte. Der aktuelle Temperatursturz ruft nun die vor der Tür stehende Heizperiode ins Gedächtnis der Verbraucher, so dass die Bestellaktivität bereits am Wochenende deutlich angestiegen ist.
*1) Schlusskurs vom Stand 28.08.2023, 23:59 Uhr
*2) Schlusskurs vom Vortag (25.08.2023, 23:59 Uhr)
*3) Schlusskurs vom Stand 28.08.2023, 23:59 Uhr
*4) Schlusskurs vom Vortag (25.08.2023, 23:59 Uhr)
Die Ölpreise haben sich auch gestern wieder recht uneinheitlich entwickelt, bleiben aber im Großen und Ganzen im Seitwärtstrend. Da die Gasöl-Futures Verluste hinnehmen mussten, geht es heute mit den Heizöl-Notierungen tendenziell nach unten.
Die Ölpreise setzen in diesen Tagen im Großen und Ganzen ihren Seitwärtstrend fort, wobei die Kurse für Gasöl auch gestern im Verhältnis wieder stärker angestiegen sind. Da es auch Währungsverluste gibt, werden auch die Heizöl-Notierungen anziehen.